Bayerisches Ernährungsgewerbe
Landwirtschaft und Ernährungsgewerbe sind tragende Säulen für Wirtschaft und Beschäftigung im ländlichen Raum. Das bayerische Ernährungsgewerbe mit seinen Bereichen Industrie und Handwerk erzielte im Jahr 2022 mit rd. 250 000 Beschäftigten einen Umsatz von über 47 Mrd. €.
Die bayerische Ernährungsindustrie (Umsatz 2022: 37,50 Mrd. €) erwirtschaftet fast vier Fünftel des Umsatzes des gesamten Ernährungsgewerbes. Mehr als zwei Fünftel der Beschäftigten des Ernährungsgewerbes gehört in Bayern zum Ernährungshandwerk (Bäcker, Metzger, Konditoren, Müller, Brauer, Mälzer und Weinküfer).
Das Ernährungshandwerk erwirtschaftete 2022 mit 109 000 Beschäftigten einen Jahresumsatz von 9,93 Mrd. €.
Ernährungsgewerbe in Bayern
Merkmal | Zahl der Betriebe 1995 | Zahl der Betriebe 2000 | Zahl der Betriebe 2021 | Zahl der Betriebe 2022 | Beschäftigte insgesamt 1995 | Beschäftigte insgesamt 2000 | Beschäftigte insgesamt 2021 | Beschäftigte insgesamt 2022 | Umsatz (Mrd. €) 1995 | Umsatz (Mrd. €) 2000 | Umsatz (Mrd. €) 2021 | Umsatz (Mrd. €) 2022 |
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Produzierendes Ernährungsgewerbe | 997 | 1.011 | 1.300 | 1.340 | 89.830 | 92.944 | 136.600 | 140.800 | 17,10 | 19,09 | 31,90 | 37,5 |
Ernährungshandwerk1) | 10.287 | 12.608 | 7.807 | 8.002 | 114.062 | 97.828 | 110.441 | 109.116 | 6,15 | 5,87 | 8,97 | 9,93 |
Ernährungsgewerbe insgesamt | 11.284 | 12.608 | 9.107 | 9.342 | 203.892 | 190.772 | 247.041 | 249.916 | 23,25 | 24,96 | 40,87 | 47,43 |
Die letzte Vollerhebung der Handwerkszählung war 1995. Hier wurden über 10 000 Unternehmen des bayerischen Ernährungshandwerks gezählt. Absolute Zahlen zu den Betrieben im Ernährungshandwerk liegen vom Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) vor. Parallel zur Umsatzentwicklung zeigen die Erhebungen zu der Anzahl der Betriebe und der Beschäftigten für die Jahre 2021 und 2022 ebenfalls eine steigende Tendenz.
Abweichungen zum Kapitel Agribusiness sind durch unterschiedliche Erhebungsmethoden bedingt.
Die Hersteller von verarbeiteten Lebensmitteln werden als Produzierendes Ernährungsgewerbe oder auch als Ernährungs- bzw. Lebensmittelindustrie bezeichnet. In der Statistik werden Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten erfasst. Der größte Wirtschaftszweig der bayerischen Ernährungsindustrie ist seit Jahrzehnten die Milchverarbeitung mit einem Anteil von nahezu zwei Fünftel des Gesamtumsatzes. Darauf folgen mit großem Abstand die Schlachtereien und Fleischverarbeitung sowie Hersteller von Backwaren und Brauereien. Zu den Backwarenherstellern, fleischverarbeitenden Unternehmen und Brauereien gehören mehr als 70 % der meldepflichtigen Betriebe. Die Backwarenhersteller waren zusammen mit den Schlachtereien einschließlich Fleischverarbeitung, Molkereien und Brauereien mit über drei Viertel aller Erwerbstätigen die vier größten Arbeitgeber.
Produzierendes Ernährungsgewerbe in Bayern 2022
Wirtschaftszweig | Umsatz (Mrd. €) | Zahl der Betriebe | Zahl der Beschäftigten |
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Milchverarbeitung | 14,5 | 80 | 19.300 |
Schlachten und Fleischverarbeitung | 6,1 | 340 | 25.400 |
Herstellung von Backwaren und Dauerbackwaren | 3,7 | 492 | 51.700 |
Herstellung von Bier | 2,5 | 122 | 10.500 |
Obst- und Gemüseverarbeitung1) | 1,7 | 51 | 6.000 |
Herstellung von Futtermitteln | 1,7 | 54 | 2.800 |
Mineralwassergew., Herstellung von Erfrischungsgetränken | 1,3 | 34 | 4.400 |
Mahl- und Schälmühlen | 0,9 | 20 | 2.800 |
Herstellung von Süßwaren | 0,8 | 28 | 3.600 |
Herstellung von Würzmitteln und Soßen | 0,8 | 18 | 2.600 |
Herstellung von Malz | 0,3 | 14 | 500 |
Übriges Ernährungsgewerbe | 3,2 | 87 | 11.200 |
Insgesamt | 37,5 | 1.340 | 140.800 |